Im Fasching oder Karneval können wir eine Auszeit von uns selbst nehmen, aus der Reihe tanzen. Unsere vertraute Persönlichkeit tauschen wir ein gegen eine Verkleidung, die uns in einer unbekannten Rolle neue Freiheiten eröffnet. Oder könnte es auch sein, dass wir im Narrenkleid einen ungelebten Anteil unseres Wesens offenlegen? Einen Wesenskern vielleicht, der zwischen unseren vielen alltäglichen Rollen in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Gesellschaft zu kurz kommt?
Aus der Reihe tanzen oder die Rollen besser füllen?
Wie wäre es, unsere Rollen mit mehr Wesen, mit mehr Identität zu füllen? Sie aus der Kraft einer inneren Quelle zu speisen, so dass die Rolle keine einengende Norm mehr sein muss, sondern einen Rahmen darstellen kann, in dem und durch den unser Wesen zur Geltung und Anerkennung kommt?
Die äußeren Einschränkungen, denen wir oft zu unterliegen meinen, stellen sich bei näherem Hinsehen als unsere inneren unbewusste Bindungen an Schicksale unserer Herkunftsfamilie dar. Eine Aufstellung, die solcherlei Bindung befreiend erkennbar macht, kann auf andere Weise als die Faschingsverkleidung hilfreich sein, sich in neuem Gewand zu zeigen.