Die vorgeburtliche Zeit des Heranwachsens im Mutterleib prägt die menschlichen Lern- und Entfaltungsmöglichkeiten für das spätere Leben auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene. Bereits in diesem frühen Zeitraum ist der Embryo empfänglich für Informationen jeder Art, akustisch, sensorisch, motorisch. Er spürt, wie die Mutter sich bewegt, ob sie lacht oder weint, laut oder leise, ängstlich oder entschlossen spricht, ob sie Musik hört oder sich unterhält und unterscheidet die Stimme des Vaters, um nur einige Beispiele zu nennen. Traumatische Erfahrungen der Mutter, z.B. bei Gewalt in der Partnerschaft können ebenfalls den Embryo traumatisieren und Auswirkungen auf das spätere Leben haben. Eine systemische Therapie im pränatalen Setting ermöglicht Zugang zu diesen vorgeburtlichen Erfahrungen und kann einen Heilprozess auslösen.

Genetischer Code für Emotionen?

Doch wird der Embryo nicht nur durch den direkten Körperkontakt mit der Mutter geprägt, darüber hinaus werden auch unbewusste Informationen aus dem Leben der Eltern, ihre eigene Lebensgeschichte und Erfahrungen analog den körperlichen und gesundheitlichen Erbanlagen übertragen. (http://www.familienstellen-muenchen.com/zellgedaechtnis-und-familienstellen/). Es scheint folglich so zu sein, dass es auch einen genetischen Code für Emotionen geben könnte, zu welchem ebenfalls die systemische Therapie Zugang ermöglichen kann.

Körpersymptome beim vorgeburtlichen Abgang eines Zwillings

Und schließlich sind es auch die eigenen Erfahrungen des Embryos, die ihn für sein späteres Leben prägen: das Gefühl von Nähe und Gemeinschaft mit einem Zwilling, die Gefühle von Sogwirkung, Taumel, Schwindel, Trennung und Verlassenheit beim Abgang eines Zwillings, die Erfahrung von Todesangst bei einem überlebten Abtreibungsversuch. (http://www.familienstellen-muenchen.com/aufstellung-verlorener-zwilling-familienstellen/)

Erfahrungen im pränatalen Zeitraum

Weil diese Erfahrungen unbewusst gespeichert sind, hat man keinen bewussten Zugang dazu, ist sich also dieser Erfahrungen nicht bewusst. Weil sie sich so früh ereignen, sind sie aber grundlegend für späteres, oft lebenslängliches Verhalten und Erleben, können zu charakteristischen Grundmustern bis hin zu Zwangsneurosen werden, die sich nicht auflösen lassen.

systemische Therapie im pränatalen Setting

Diesen embryonalen Erfahrungszeitraum im pränatalen Setting mithilfe des systemischen Therapieansatzes zugänglich zu machen, erweitert die Selbsterkenntnis, festigt die Identität und kann limitierende Verhaltens- und Wahrnehmungsmuster durchbrechen. Da dieser therapeutisch begleitete Kontakt mit solchen frühen Erfahrungen schmerzhaft sein kann, ist eine achtsame und respektvolle, sensible und fundierte Begleitung unerlässlich.  Dadurch wird dem Betreffenden Zugang zu seinen unbewusst gebundenen Ressourcen, Energien, Lebenskräften und ihre Befreiung ermöglicht.