Familienstellen kann systemische Verstrickung bei Geldknappheit aufdecken

Immer wieder zeigt sich, dass eine systemische Aufstellung bei Geldsorgen hilfreich sein kann, um eine oder auch mehrere Ursachen der Geldknappheit zu erkennen. Wenn jemand, der viel arbeitet, der sparsam mit seinem Geld umgeht und durchaus verantwortungsbewusst wirtschaftet, immer wieder die Erfahrung macht, dass sein Geld nicht reicht, wie sehr er sich auch anstrengt, dann kann es sein, dass er systemisch verstrickt ist.

Systemausgleich bei vorausgegangenem Unrecht

Hat es in vorausgegangenen Generationen ein großes Unrecht gegeben, wie z.B. einen Erbbetrug, kann das System einen Ausgleich herbeiführen, indem ein Nachgeborener des Schuldigen dafür „zahlen“ muss, auch wenn er selber keinerlei Kenntnis von diesem Ereignis hat. Dies kann sich unterschiedlich äußern, entweder, indem die Bilanz zwischen Geben und Nehmen in seinem Leben nicht stimmt oder aber dass er Geld verliert bei Geldanlagen oder anderen Investitionen oder aber dass ihm Erfolg versagt bleibt oder dass er durch Suchtverhalten z.B. ein Leben führt, welches zum Scheitern verurteilt ist.

Geldknappheit – ein unbewusster Versuch, für Leben zu bezahlen

Häufig ist Geldknappheit mit dem schweren Schicksal eines Familienmitglieds früherer Generation verbunden,  wenn Unfälle in der Eltern- oder Großelterngeneration zu Verlusten führten, wie z.B. wenn ein Kind auf tragische Weise ums Leben kam, oder wenn es einen Kindbettod gegeben hat. Dann kann ein späteres Familienmitglied mit einem solchen Schicksal identifiziert sein und versuchen, unbewusst dafür zu bezahlen. Eine solche Person fühlt sich nicht selten in ihrem eigenen Leben dem Tod näher als dem Leben. Der Verlust von Geld weist in einem solchen Fall noch zusätzlich auf den Verlust von Lebenskraft hin.

Geldsorgen bei Elternverlust

Schließlich werden Geldsorgen immer wieder auch im Kontext von Elternverlust beobachtet: der Erwachsene, der als Kind seinen Vater nie kennengelernt hat, aus welchen Gründen auch immer, oder aber derjenige, welcher in Unwissenheit darüber lebt, dass der Mann, den er für seinen Vater hält, nicht sein Vater ist, der Mann oder die Frau, welche ihre Mutter als Kind verloren haben oder von ihren Eltern fort gegeben wurden, erleben durch ihre Geldsorgen den Verlust von Vater oder Mutter oder beiden Eltern auf einer anderen Ebene. Der Schmerz wegen des Geldmangels spiegelt oder ersetzt gar den tiefer liegenden, oftmals verdrängten großen Schmerz über den Verlust von Vater oder Mutter oder beiden Eltern.

Eine systemische Aufstellung und Familienstellen kann unbewusste emotionale Verstrickungen bei Geldsorgen erkennen lassen und lösen.